Der Lehrer und sein Schüler


Das "GuthsMuths-Denkmal" im "Mummental" (mit seinem Schüler Carl Ritter)

Der Lehrer - "Johann Christoph Friedrich GutsMuths"

Johann Christoph Friedrich GutsMuths wiurde am 8. August 1759 in Quedlinburg, Pölle 39 geboren. Sein Vater war Rotgerber von Beruf.
Nach der Pfarrschule von "Sankt Benedikt" besuchte er ab 1770 das Gymnasium seiner Stadt. Sein Vater starb schon 1773 und die finanziellen Verhältnisse in der Familie zwangen den Jungen schon, zum Gelderwerb beizutragen. Er wurde als Hauslehrer bei der Familie "Dr. Friedrich Wilhelm Ritter", ebenfalls in Quedlinburg wohnend. Doktor Ritter war "Leibmedikus" der Äbtissin von Quelinburg.

Das Geburtshaus von GutsMuths in der "Pölle 31"
1778 beendete er die Ausbil-
dung am Gymnasium, aber ein Stipendium zum Studium wurde von der Stadt abge-
lehnt. Im Freundeskreis gründet er einen Lesezirkel für zeitgenössische Literatur.
1778 bis 1782 studiert GutsMuths an der Uni in Halle Pädagogik, Geschichte neuere Sprachen, Mathema-
tik und Physik um sich auf den Erzieherberuf vorzube-
reiten. Er geht auch gleich nach Ende des Studiums 1782 als Hauslehrer zurück zur Familie Dr. Ritter.
Schon 1784 stirbt Dr. Ritter und GutsMuths bleibt zur Betreuung der Kinder weiter ihr Erzieher und verzichtet auf eine anderweitige Anstellung. 1785 ergibt sich die Möglich-
keit, den 5jährigen Carl Ritter und seinen älteren Bruder Johannes in die Obhut von Christian Gotthilf Salzmann (Begründer der Salzmannschen Lehranstalt in Schnepfenthal bei Waltershausen/nördl. Thüringer Wald) zu geben. Salzmann bittet den jungen Lehrer GutsMuths als Erzieher in der Lehranstalt zu bleiben. Er unterrichtet zunächst Geogra-
phie, Geschichte und Französisch. 1786 wird er dann auch in den Gymnastikunterricht eingeführt, der dann ein Hauptbetätigungsfeld von ihm wird. Das ertse deutschsprachige Lehrbuch mit Anweisungen zur Leibesübung schreibt GutsMuths im Jahr 1793.
GutsMuths heiratete 1797 die Pfarrerstochter Sophie Eckardt aus Bindersleben. Aus dieser Ehe gehen 8 Jungen und 3 Mädchen hervor.
Er schreibt 1798 auch ein Buch über das Schwimmen in den damals bekannten Schwimmarten. Guts Muths schlägt dem zuständigen preußischen Minister 1804 die Einführung des Gymnastikunterrichts an allen preußischen Schulen vor.
Das zweite Spezialgebiet von GutsMuths war die Geographie. 1813 gibt er ein Lehrbuch dazu heraus. Er beteiligt sich auch an anderen literarischen Publikationen zum Thema Geographie.
Seine reichen Erfahrungen auf dem Gebiet der Geographie fast er 1835 in einem Buch über die Methodik des Geographieunterrichts zusammen. Dieses Spätwerk widmet er seinem ehemaligen Schüler und Freund Carl Ritter.
In jenem Jahr feiert er mit den Angehörigen der salzmannschen Erziehungsanstalt und den Einwohnern seines Wohnortes Ibenhain sein 50jähriges Lehrerjubiläum.
GutsMuths übt diese Amt bis Ostern 1839 aus und stirbt mit fast 80 Jahren am 21. Mai 1839. Er ist auf dem Waldfriedhof von Schnepfenthal unweit des Grabes von Salzmann beigesetzt.